Habe Häuschen. Da würden wir leben
Roger Willemsen
Wo findet der Suchende ein Sprachrohr? Wo kann er endlich öffentlich formulieren, was er möchte und wie er gesehen werden will? Wo kann das Töpfchen das versprochene Deckelchen bestellen? In der Kontaktanzeige.
Er sucht sie, sie sucht ihn, kurz: Wer suchet, der findet, frag bloß nicht, was! Befasst man sich mit der Geschichte dieser Anzeigen, stößt man auf nahezu alle Auswüchse des menschlichen Lebens: Hier wird gelogen, gewitzelt, gefordert und gedichtet. Mal komisch, öfter unfreiwillig komisch. Dafür aber unausweichlich menschlich. Denn vor allem sagt diese Literatur etwas über den suchenden Menschen, seine Bedürftigkeit, seine Ideale aus.
Was mich als Regisseur an „Habe Häuschen. Da würden wir leben“ interessiert hat, nachdem ich die erschlagende Fülle der Anzeigen ein erstes Mal verdaut hatte, war die Suche nach den Leben, die dahinterstecken, den ursächlichen Defiziten, den einzelnen Schicksalen. Es war eine reizvolle Herausforderung, eine Form dafür zu finden, die als Theaterabend funktioniert und einen Mehrwert gegenüber der reinen szenischen Lesung hat, denn der Konsum von zig Annoncen ähnlicher Machart kann auch ganz schön schlauchen. Dazu war es eine Beschäftigung mit Literatur der besonderen Art. Und da die Inserate letztlich zeitlos sind und auch kulturgeschichtlich eine längere Tradition haben, passt unser Abend in jedwede Zeit.
Mit: Gerd Beyer, Nicole Schneider
Regie: Robert Arnold
Bühne & Kostüme: Jörg Zysik
FEMOA (freier Eintritt für Menschen ohne Arbeit, Nürnberg-Pass-Besitzer*innen und Geflüchtete) am 24.11.! |
Premiere: 10. November 2021
Spielort: Gostner Hoftheater
Koproduktion mit dem Theater Ansbach
Preise
Vorverkauf | Abendkasse |
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Normal 15,00 € Ermäßigt 11,00 € Schülergruppe (ab 10) 5,50 € |
Normal 17,00 € Ermäßigt 13,00 € |
Preishinweis:
Gültig für Gutscheinbuch & Schlemmerblock