Hässlich
Helwig Arenz
Familie ist eine Sache, aus der man nicht so leicht rauskommt, wie wir gerade die letzten zwei Jahre während der Lockdowns gemerkt haben. In „Hässlich“ sieht man am Anfang eine Familie, einen Mikrokosmos, und ich finde es spannend, wie Kinder und Erwachsene darin miteinander umgehen. Das ist immer ein wichtiges Thema, weil uns die Zeit mit den Eltern und Geschwistern so prägt. Diese Prägungen möchte ich auf der Bühne zeigen: Warum sind wir so, wie wir sind? Außerdem mag ich den oft entlarvenden und unverstellten Blick der Kinder auf die Erwachsenenwelt: „Ist euch eigentlich klar, wie absurd ihr euch benehmt, liebe Erwachsene?“ Darin liegt auch der Humor des Stückes. Ich finde es wichtig, Kinder in ihrer Sicht auch zu bestärken, statt ihnen nur zu sagen, wie die Welt funktioniert. Als ob wir das wüssten! Im Verlauf der Geschichte wird ein Geschwisterpaar mit einem Jungen zusammengewürfelt, dem Hässlichen. Der Umgang in einer solchen Konstellation ist für mich interessant. Da geht es um Ausgrenzung, ums Anderssein und das eigene Selbstbewusstsein. Die Hauptfigur sagt im Stück: „Man kann sich nicht alleine kennenlernen, dazu braucht man einen anderen." Genau darum geht es: Wie verhalten wir uns? Wo sind unsere Grenzen und Eitelkeiten und wo wachsen wir über uns hinaus. Was kann im Miteinander kaputtgehen – und was kann dabei Wertvolles, Neues entstehen, wenn wir dem Gegenüber nur mit Respekt und Offenheit begegnen?
Eine Koproduktion mit der Stadt Nürnberg und der Kulturstiftung Zumikon
Mit: Barbara Seifert, Daniele Veterale, Christin Wehner, Thomas Witte
Regie: Jan Holtappels
Bühne & Kostüme: Jörg Zysik
Dramaturgie: Christine Haas
Premiere: 06. Juli 2022
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Spielort: Hubertussaal