Der Schimmelreiter
Theodor Storm
»Da geht ein Pferd – ein Schimmel – das muss der Teufel reiten.«
Nordfriesland, Ende des 19. Jahrhunderts. Hauke Haien ist ein intelligenter und ehrgeiziger junger Mann, im Dorf nicht besonders beliebt, aber mathematisch begabt. Aufgrund seines Talents steigt Hauke zum Deichgrafen auf, heiratet die Tochter seines Vorgängers und beginnt unter Verwendung modernerer Methoden mit dem Bau eines neuen Deiches, der höher und stärker sein soll als der alte. Seine genaue Planung und logische Herangehensweise an den Deichbau machen Hauke noch unbeliebter im Dorf, noch dazu wird ihm der soziale Aufstieg geneidet. Entsprechend begegnen ihm die Dorfbewohner*innen mit Skepsis, scheuen den Fortschritt und vertrauen lieber ihren abergläubischen Traditionen als Haukes Berechnungen. Hauke lässt sich davon nicht beirren und arbeitet hart, um seinen Traum zu verwirklichen. Doch so einfach lässt sich das Meer nicht bezwingen …
Theodor Storms berühmte Novelle »Der Schimmelreiter« ist eine düstere Geschichte über Ehrgeiz, Liebe und den Kampf gegen die Naturgewalten. Im Gewand einer Gruselgeschichte treffen wir hier auf Fragen, die auch knapp 200 Jahre später nicht an Bedeutung verloren haben: Aberglaube und Fortschritt, gesellschaftsverändernden Visionen, der Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen.
Veröffentlichungsdatum
1888
Epoche
Realismus
Figurenzahl
22
Lieblingszitat der Regie
Da geht ein Pferd – ein Schimmel – das muss der Teufel reiten.
Anzahl der Toten
Fünf, außerdem mehrere Seevögel, Pferde und ein Angorakater
Trivia
»Der Schimmelreiter« ist Storms letztes vollendetes Werk.
Wurde schon gespielt von
Sylvester Groth (Verflimung »Der Schimmelreiter«, 1984)
Stimmen zum Stück
»Die kluge Dramatisierung und vier gut aufgelegte Schauspieler[*innen] bescherten einen kurzweiligen Ritt über Watt und Koog, Marsch und Geest, durch Schlick und über die Gräben in der Fenne hinweg. Der Deich hielt, will sagen: Erzähltheater kann Spaß machen, auch wenn der Stoff eher langweilt. [...] Im Gostner wurde da die kleine Endzeit so sympathisch zelebriert, dass einem das Fürchten wie ein wohliger Schauer über den Rücken läuft.«
»Tatsächlich ist es den Darsteller*innen wahrhaftig gelungen, die bedrohliche und gespenstische Stimmung der Novelle poetisch und eindringlich wiederzugeben. [...] Obwohl es sich bei dem Schimmelreiter um eine eher bedrückende Erzählung handelt, wird das Publikum mit einer ordentlichen Portion Humor und Entertainment überrascht. Die Aufführung bleibt hierbei dennoch der Lektüre treu.«
Mit: Rebecca Kirchmann, David Moorbach, Malte Sylvester, Thomas Witte
Regie: Jan Holtappels
Bühne & Kostüme: Jörg Zysik
Dramaturgie: Christine Haas
Premiere: 09. November 2023
Altersempfehlung: ab der 8. Jahrgangsstufe
Spielort: Gostner Hoftheater
Stückdauer: ca. 90 min - keine Pause
Preise
Vorverkauf | Abendkasse |
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Normal 18,00 € Ermäßigt 14,00 € |
Normal 20,00 € Ermäßigt 16,00 € |